Titelbild Pferdetour

Pferde-Tour im Altai-Gebirge

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Pferde-Tour im Altai-Gebirge
Eine ca. 200 km Reit-Tour in der Wildnis des Altais

Auf dieser Reise entdecken wir eine der fast unberührten und schönsten Landschaften im Altai-Gebirge. Dank seiner Abgeschiedenheit und schwerer Erreichbarkeit hat das Gebiet seinen natürlichen Ursprung behalten. Diese Reise wurde im Jahr 2005 als beste touristische Tour Russlands prämiert. Von den Gipfeln des Süd-Tschujskij Bergkamms (bis ca. 3700 m) eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama mit einer Blickweite von 30-50 km. Unser Weg führt uns zum Plateau Ukok, einem der geheimnisumwobenen Plätze des Altais. Das mit hohen Bergen umschlossene Tal wirkt wie eine Oase in einer Welt der Felsen und Gletscher. Den Aussagen unserer Reisegäste nach ist Ukok „eine Kathedrale unter freiem Himmel“. Während unserer Pferde-Tour betrachten wir das größte Eis-Massiv des Altais: Tabyn-Bogdo-Ola, unzählige Fresken, Begräbnisstätten aus der skythischen Kultur. Die authentischen Begegnungen mit dort lebenden Menschen runden unsere Erlebnisse ab.
  • Eine der abgelegensten Regionen des Altais
  • Faszinierende Natur
  • Plateau Ukok
  • Unzählige Fresken
  • Begräbnisstätten der Skythen
  • Authentische Begegnungen mit den Menschen

Buchungsnummer: AP-441

1. Tag: Anreise

Individueller Flug nach Gorno-Altaisk. (-/-/-)

2. Tag: Barnaul

Am Flughafen in Gorno-Altaisk werden Sie empfangen und zum Hotel gebracht. Erholung, Zeit zur freien Verfügung, Hotelübernachtung. (-/-/-)

3. Tag: in die Berge

Nach dem Kennenlernen unserer Tourleitung geht es mit einem Kleinbus Richtung Gebirge. In einem Touristenkamp am Ufer des berühmten Katun stärken wir uns beim Mittagessen und setzten unsere Fahrt auf der bekannten Tschujskij-Trasse, die Russland mit der Mongolei verbindet, fort. Von zwei Bergkämmen genießen wir phantastische Ausblicke. Im Tal des Flusses Tschuja besichtigen wir einen Felsen mit etwa 5000 Petroglyphen und erreichen abends ein Touristenkamp am Fluss. Nach einer langen Fahrt können wir uns in der Banja (russische Sauna) entspannen (optional). Übernachtung in Jurten oder in Blockhäusern. (Auto: 350 km) (F/-/A)

4. Tag: zur Siedlung Dzasator

Unser Ziel für heute ist die Siedlung Dzasator, einer der entlegensten Orte im Altai und Startpunkt unserer Reit-Tour. Dort endet die Autostraße. Wir fahren auf der Tschujskij-Trasse Richtung Mongolei. In der Siedlung Aktasch legen wir eine Rast ein, um die Formalitäten für das Grenzgebiet zu erledigen. Die Siedlung Dzasator liegt in einer malerischen Umgebung mit dem Fluss Argut und einem umwerfenden Bergpanorama. Bei gutem Wetter lässt sich der Gipfel des Iiktu (3936m) blicken. Im Süden befindet sich das geheimnisvolle Plateau Ukok – eines der Ziele unserer Reise. Gegen Abend erreichen wir Dzasator. Gelegenheit für einen Banja-Besuch (optional). Übernachtung in Zelten. (Auto: 290 km) (F/M/A)

5. Tag: Pferde-Tour

Morgens lernen wir unseren einheimischen Bergführer und unsere Pferde kennen. Nach der Gepäckverteilung und dem Packen kann unser Abenteuer auf dem Pferderücken beginnen. Zuerst führt uns der Weg im imposanten Tal des Dzasator-Flusses bis zur Mündung des Sudobaj. Unzählige Kräuter und Sträucher sind dort beheimatet. Den Rand des Tals bilden Nadelwälder, bevor es in alpine Bereiche übergeht. Am oberen Verlauf des Flusses Sudobaj stellen wir unser Zeltlager auf. (17 km) (F/M/A)

6. Tag: zum Fluss Akkol

Am Fluss Sudobaj entlang steigen wir auf den Bergkamm Kara-Bulag (2800 m). Bei gutem Wetter öffnet sich ein Ausblick auf zwei weitere Bergrücken und auf den grandiosen Tabyn-Bogdo-Ola (4374 m). Wir steigen zuerst zu den Bergseen hinab. Die Formen und die Wasserfarben hinterlassen einen unvergesslichen Eindruck. Am Fluss Kara-Bulak entlang erreichen wir seine Mündung in den Fluss Ak-Alacha. Wir besichtigen einige Wasserfälle und Seen und stellen unsere Zelte am Fluss Akkol auf. (26 km) (F/M/A)

7. Tag: See Kaldgin-Kol

Heute erwartet uns ein anspruchsvoller und erlebnisreicher Tag. Wir besteigen einen Bergrücken, von dem sich erneut ein einmaliges Panorama auf das Ukok-Plateau und das Bergmassiv Tabyn-Bogdon-Ola öffnet. Danach steigen wir zur Ortschaft Kysyltas hinab und besichtigen eine Galerie von über 120 prähistorischen Steinmalereien der Skythen. Weiter führt unser Weg zum Ort der archäologischen Ausgrabungen, wo eine sehr gut erhaltene Mumie einer jungen Frau aus dem ca. 5. Jh.v.Ch. gefunden wurde. Der Mumie wurde der Name „Prinzessin des Altais“ verliehen und sie hat das Plateau Ukok international bekannt gemacht. An einer militärischen Einheit des Grenzschutzes vorbei erreichen wir das Ziel des Tages, den grandiosen See Kaldgin-Kol. Zeltübernachtung am See. (24 km) (F/M/A)

8. Tag: zum See Musdy-Bulak

Nach einigen Kilometern auf dem Pferd überqueren wir den Fluss Ak-Alacha. Weiter führt die Tour zum Fluss Musdybulak und zum gleichnamigen See. Das Gewässer hat die Form eines Dreiecks und zählt zu den schönsten Seen auf dem Plateau Ukok. Der Fluss Musdybulak ist zwar nicht breit, beeindruckt aber durch seinen außergewöhnlich großen Äschebestand: Ein wahres Paradies für Angler. Übernachtung in Zelten am Ufer. (28 km) (F/M/A)

9. Tag: am Fluss Musdybulak

Ein Tag zur Erholung. Die Angler können ihrem Hobby nachgehen. Eine Wanderung zum See Musdy-Bulak bietet sich an. Übernachtung wie am Vortag. (F/M/A)

10. Tag: zum Fluss Argamdgi

Unser Ziel für heute ist der Fluss Argamdgi. Das faszinierende Bergmassiv Tabyn-Bogdo-Ola wird zur Kulisse des Tages. Zeltübernachtung. (20 km) (F/M/A)

11. Tag: Fluss Kalguty

Wir reiten zum Fluss Kalguty. Von dort aus öffnet sich das Panorama auf das Tal Ukok. Erneut eine fantastische Möglichkeit zum Angeln. Übernachtung in Zelten. (20 km) (F/M/A)

12. Tag: Fluss Ildegem

Ein anspruchsvoller Tag steht uns bevor, denn wir überqueren heute zwei Bergkämme: Karsulu (2448 m) und Bugymuis (2843 m). Am Fluss Ildegem schlagen wir unser Zeltlager auf. (28 km) (F/M/A)

13. Tag: Fluss Sudobaj

Wir steigen langsam vom Gebirge hinab. Am bereits bekannten Fluss Sudobaj stellen wir in der bewaldeten Zone unsere Zelte auf. (22 km) (F/M/A)

14. Tag: Tag Siedlung Dzasator

Die Hochgebirgslandschaft geht mit jedem Kilometer in bewaldete Zonen und Wiesen über. Nachmittags erreichen wir die Siedlung Dzasator. Unsere abenteuerliche Tour haben wir gemeistert, was Anlass zum feiern gibt. Ein Banja-Besuch kommt uns heute besonders zu Gute. Übernachtung in Zelten. (17 km) (F/M/A)

15. Tag: Touristenkamp am Fluss Tschuja

Heute nehmen wir Abschied von der großartigen Gegend und fahren mit einem Kleinbus in Richtung Gorno-Altaisk zurück. Banja-Besuch. Übernachtung in Jurten oder in Blockhäusern im Touristenkamp am Fluss Tschuja. (Auto: 290 km) (F/M/A)

16. Tag: nach Gorno-Altaisk

Auf dem Weg nach Gorno-Altaisk legen wir einen Zwischenstopp an der Heilquelle „Argan-Suu“ ein. An der Quelle befindet sich ein großer Markt mit Souvenirs, Landkarten und kunsthandwerklichen Erzeugnissen. Nachmittags kommen wir in Gorno-Altaisk an. Hotelübernachtung. (Auto: 350 km) (F/-/-)

17. Tag: Rückflug

Morgens Gruppentransfer zum Flughafen, Heimflug. (F/-/-)

Reisepreis: 2850 €

Im Preis inklusive

  • Sondergenehmigung für das Grenzgebiet
  • Alle Transfers lt. Programm; Gepäcktransport
  • 2 DZ-Hotelübernachtungen in Barnaul inkl. Frühstück
  • 2 DZ-Übernachtungen in Blockhäusern
  • 11 Zeltübernachtungen mit 2er Belegung
  • Verpflegung: meist Vollpension lt. Programm
  • Alle Besichtigungen gem. Reiseverlauf inkl. Eintritt
  • 2x Saunen
  • Stellung von Zelten und Gruppenausrüstung
  • 1 Reitpferd pro Teilnehmer
  • Packpferde zum Transport der Gruppenausrüstung
  • Ortskundige Bergführer
  • Deutschsprachige Reiseleitung ab 2. Tag in Barnaul

Nicht eingeschlossen

  • Linienflüge: ab 1500 EUR p. P. (bei uns buchbar)
  • Visumgebühren: 210 EUR p. P.
  • Einzelzimmer-Aufpreis: 160 EUR (für 4 Übernachtungen)

Zahlungsmodalitäten

Höhe der Anzahlung: 20% des Reisepreises
Restzahlung: 21 Tage vor Reisebeginn

Buchung-Nr.: AP-441

  • Buchung spätestens 65 Tage vor dem Reisetermin
  • Reisetermin ab/bis Gorno-Altaisk, An- und Rückreise zeitlich nicht berücksichtigt
  • Teilnehmerzahl: mindestens 6, maximal 10 Personen
    (siehe unsere Allgemeinen Reisebedingungen, Punkt 5)
  • Sie benötigen für die Einreise nach Russland ein gültiges Touristenvisum, welches von BaikalTours eingeholt werden kann. Die Visumbearbeitungsgebühr (Datencheck, Visumgebühren und Beantragung) beträgt z. Zt. 210 EUR pro Person. Bei einer Visumbeantragung weniger als vier Wochen vor der Abreise erhöht sich die Visumbearbeitungsgebühr (Preis auf Anfrage).

Anforderungen
Ihre anspruchsvolle Tour verläuft in der puren Wild­nis mit steilen Bergen, Sümpfen und Fluss-Überquerungen. An manchen Stellen werden Sie vom Pferd absteigen müssen, um das Tier am Zaum zu führen. Aus diesem Grund sind mindestens Erfahrung im Reiten, gute Kondition für bis zu 8-stündige Tagesetappen, sicheres Gehen in unwegsamem Gelände, sowie Team- und Abenteuergeist vorausgesetzt. Ein Teil der Lebensmittel/Gruppenausrüstung wird unter den Teilnehmern verteilt (ca. 3-4 kg). Für Reisegäste mit einem Körpergewicht über 100 kg oder stark eingeschränkter Mobilität ist die Teilnahme an dieser Tour nicht möglich.

Die Route kann wetterbedingt und/oder wegen eines schwachen Konditionsniveaus, bzw. wegen einer geringen Reiterfahrung der Gruppe geändert werden.

Bei eher ungewöhnlichen Touren, die eine Mindestteilnehmerzahl erfordern bleibt nach der Buchung noch eine Weile das Bangen, ob die Reise tatsächlich stattfindet. Baikaltours hat 2016 die fantastische Pferde-Tour im Altai möglich gemacht, indem wir uns mit etwas Flexibilität beim Reisetermin an eine russische Reisegruppe anschließen konnten, was der Reise eine besondere Note gab. Die 17 Tage waren ein unvergessliches Erlebnis in vielerlei Hinsicht, das ich auf keinen Fall missen möchte. Mit Hilfe des deutschsprachigen Reiseleiters, Englischkenntnissen und ganz wenig Russisch wurde eine Verständigung mit den Mitgliedern der anderen Gruppe möglich. Und manchmal reichen einfach auch Gesten und Blicke.

Die Anreise ins Altai braucht etwas Reisezeit, nicht nur im Flugzeug, die wohl investiert ist. Und auch wenn die Busfahrt zum Ausgangspunkt der Pferde-Tour durch die wechselnde Landschaft und Zwischenhalts abwechslungsreich war, erforderte sie doch etwas Sitzfleisch. Fährt man zunächst von Barnaul aus auf einer Autobahn durch weite Ebenen, bei denen der Blick höchstens Mal an einem Baum oder einer Hecke hängen bleibt, so wird mit Dauer der Fahrt die Landschaft zunehmend hügeliger und mit bewaldet. Nach Verlassen der Autobahn kann es auf der Landstraße durchaus passieren, dass auch Kühe und Pferde die Straße mit nutzen und der Fahrer ab und zu einen kleinen Schlenker einlegt. Für uns eher ungewohnt, hier alltäglich und kein Grund zur Aufregung. Am zweiten Busreisetag erreichten wir eine weite Ebene, am Rand begrenzt von den hohen Bergen des Altai. Für einen letzten Einkauf hielten wir vor einem Supermarkt in einem Dorf, dann ging es auf einer Schotterpiste weiter in Richtung des Kontrollpunktes für das militärische Sperrgebiet, in dem wir uns die nächsten Tage bewegen würden. Auf dem Weg hielten wir noch am „Stonehenge des Altai“ und bestaunten den Sitz des Schamanen. Die Fahrt war öfters mal rumpelnd-ruckelnd und recht staubig, aber ich möchte mir die weitgehend unbefestigte Piste (Straße wäre etwas übertrieben) nicht unbedingt bei strömendem Regen vorstellen.
Eine Pferde-Tour mag für Nichtreiter abschreckend wirken, aber auch ohne Reiterfahrung, mit sportlicher Kondition, entsprechender Beweglichkeit, Gleichgewichtsgefühl und Sympathie für Pferde ist diese Tour durchaus möglich. Grunderfahrung im Reiten hilft natürlich, aber unsere russischen Reisegefährten hatten keinerlei Reiterfahrung und sind die Tour mit respektablem Durchhaltevermögen bis zum Ende mitgeritten. Die Pferde im Altai kann man mit europäischen Reitpferden nicht vergleichen. Letztere würden mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl an den Herausforderungen des Geländes und wohl auch konditionell scheitern. Die Altai-Pferde sind jedoch sehr trittsicher und bringen den Reiter mit Ruhe sicher ans Ziel, werden die bekannt gemachten Grundregeln beachtet (keine raschelnde Kleidung, keine raschelnden Tüten, Ansprache, keine Hektik). Unsere Gepäck für die Pferde-Tour wurde von uns selber in Satteltaschen verstaut, weshalb es wirklich Sinn gemacht hatte, sich beim Packen auf das Notwendigste zu beschränken. Die Reisetasche mit überzähligen Sachen und Ersatzkleidung wurde am Ausgangspunkt sicher eingeschlossen.
Aus Sicht einer Reiterin kann ich sagen: wir hatten ausgesprochen gute Pferde in der Gruppe. Jeder bekam zu Beginn sein Pferd gesattelt und gezäumt gebracht, mit dem er die nächsten zehn Tage verbringen durfte. Geritten wurde die meiste Zeit im Schritt, längere Trabstrecken gab es nicht, Galoppiert wurde in der Gruppe überhaupt nicht. Die uns begleitenden kasachischen Guides haben sich immer verantwortungsbewusst und aufmerksam um Pferd und Reiter gekümmert. Aus meiner Sicht hätten die Sättel gerne etwas komfortabler sein dürfen, doch mit der Zeit trat bei mir ein Gewöhnungseffekt ein. Trotzdem war die Anstrengung spürbar.
Dafür entschädigt das Erlebnis, diese aussergewöhnliche Landschaft gemeinsam mit einem Pferd zu erkunden. Wir hatten so ziemlich alles inklusive: Sümpfe durchwaten, lange Anstiege auf Pässe meistern, auf schmalen, schrägen Steinpfaden klettern, über Blumen und Kräuterwiesen reiten die unvergleichlich duften, Flüsse unterschiedlicher Tiefe durchqueren – wasserdichte Packsäcke sind hier definitiv Pflicht – und auf dem Plateau Ukok, den Himmelsweiden der Skythen, reiten. Näher an der Natur? Schwierig. Unvergesslich bleibt mir besonders der Nachthimmel auf Plateau Ukok ohne den in Europa üblichen Lichtschmutz – Sterne ohne Ende bis hin zur Milchstraße.
Es verbirgt sich dennoch einiges an Kultur in dieser Landschaft: vielfältige Petroglyphen (Felsbilder) aus unterschiedlichen Epochen sind zu bestaunen und auf dem Plateau Ukok gibt es eindrücklich die Kogane der Skythen zu sehen, insbesondere den der sogenannten Prinzessin des Altai. Die Mischung Natur/Kultur finde ich bei dieser Tour gut gelungen, wobei der Schwerpunkt definitiv auf dem Naturerlebnis liegt. Menschen trifft man auf dem Plateau ab und zu: andere Hirten und Touristen, hauptsächlich Russen und Einheimische, die mit Bussen oder Geländewagen unterwegs sind. Zweimal treffen wir im Vierländereck eine Grenzpatrouille zu Pferd mit Begleithund, denn mal waren wir während der Pferde-Tour China nahe, dann der Mongolei, dann war die Grenze zu Kasachstan in Sichtweite.
Wir hatten Glück mit dem Wetter, das immer erst dann Wasser von oben schickte, wenn die Zelte für das Camp schon aufgebaut waren. Schnelle Wetterwechsel brachten kurzen heftigen Regen, Wind, Hitze, Wärme, kalt in der Nacht, Nieselregen, Gewitter, Wolken – alles hintereinander in beliebiger Reihenfolge.
Das Campleben wurde mit der Zeit zur Routine: Zeltaufbau, Zeltabbau, die sanitären Anlagen in der Natur, Essen unter freiem Himmel. Zimperlich veranlagt sollte man nicht sein für diese Tour, denn was an Lebensmitteln mitgenommen werden kann hängt wesentlich von deren Haltbarkeit und Transportfähigkeit ab. Den immer frisch zubereiteten Kräutertee mit frisch gepflückten Altai-Kräutern werde ich vermissen. Ich fühlte mich bei dieser Reise aber jederzeit gut versorgt, sicher und habe keinerlei Mangel empfunden. Für Notfälle war ein Satellitentelefon dabei, mit dem Hilfe hätte organisiert werden können.
Zusammen mit dem Reiseleiter, den kasachischen Guides und in Abstimmung in der Gruppe wurde das Programm flexibel entsprechend dem Fitnesszustand der ganzen Gruppe und den Möglichkeiten des Gebiets gehandhabt, was für alle ein Gewinn war. Auf diese Weise haben wir zusätzlich eine skythisches Bodenkreuz zu Gesicht bekommen, was im Programm so nicht vorgesehen war.
Diese Reise hat mir ein Erlebnis vermittelt, das so in Europa wohl so nicht mehr möglich ist, vorausgesetzt man liebt die Natur, mag Pferde und ist zu einem höheren Maß an Toleranz und Flexibilität fähig wenn nötig. Mich hat die Atmosphäre des Altai verzaubert und die Art des Reisens auf dem Pferderücken begeistert. Wenn ich die Gelegenheit bekomme, kehre ich gerne ins Altai, nach Sibirien zurück, denn das Gebiet ist anders im positiven Sinn und kann, so man offen ist, tiefe Eindrücke hinterlassen.

Anja Koeder aus Konstanz